Wenn du als Tätowiererin auf der Suche nach Tipps bist, wie du ein perfektes Blackwork Tattoo erstellst – egal ob du deine Technik nach Jahren verfeinern möchtest oder als Einsteigerin die aktuell extrem beliebte Stilrichtung ausprobieren willst – dann bist du hier genau richtig.

Wir haben mit zwei unserer Sponsored Artists, Adrian Delargue und Joshua Beatson, gesprochen. Sie teilen ihre Techniken, Healing-Tipps und verraten, welche REACH-konformen Tattoo Farben, Cartridges und Maschinen sie am liebsten nutzen.

Was ist ein Blackwork Tattoo?

Ein Blackwork Tattoo entsteht ausschließlich mit schwarzer Tattoo Farbe. Der Stil setzt auf kräftige Outlines, große Flächen in tiefschwarz sowie bewusste Negative Space-Bereiche („Skin Breaks“), die Tiefe und Kontrast erzeugen.

Kurz gesagt: Jedes Tattoo, das nur schwarze Farbe ohne zusätzliche Farbpigmente oder klassisches Grey Shading verwendet, zählt als Blackwork Tattoo.

Seinen Ursprung hat der Stil im traditionellen, teils rituellen Tribal-Tattooing, das den Weg für die moderne Blackwork-Ästhetik geebnet hat. Heute entstehen mit Blackwork eine Vielzahl von Motiven, darunter Blackout Tattoos (zum Cover-up älterer Tattoos), geometrische Muster sowie illustrative oder grafische Motiv

Techniken für ein überzeugendes Blackwork Tattoo

Für Blackwork Tattoos kommen verschiedene Methoden zum Einsatz – etwa Dotwork, Whip Shading oder Stippling. Jede Technik erzeugt eine eigene Textur und Tiefe. Unsere Artists geben Einblicke in ihre Arbeitsweise:

  • Adrian Delargue

“Achte immer auf starken Kontrast. Wenn du mit Referenzen arbeitest, kannst du in Procreate mit den ‘Curves’ spielen, um die Bereiche von hell bis dunkel zu definieren. Dann bringst du deinen eigenen Stil ins Motiv ein.”

  • Joshua Beatson

“Die Technik hängt stark vom jeweiligen Blackwork-Stil ab. Für große Blackout Tattoo-Flächen nutze ich gerade Magnums - meistens eine 49 Magnum, weil sie gleichmäßig und deckend arbeitet. Für stippled oder texturierte Arbeiten verwende ich 3–5 Liner oder 3–9 Round Shaders.” 

Video-Tutorial von Joshua: How to Tattoo Blackwork Horror:

https://www.youtube.com/watch?v=PTAoRPdiX5o

Die besten Tattoo-Farben für Blackwork Tattoos

Jeder Tätowiererin entwickelt mit der Zeit eine persönliche Vorliebe für schwarze Tattoo-Tinten. Entscheidend sind Erfahrung, Hautreaktion und vor allem das Heilungsverhalten.

Für Adrian Delargue ist Dynamic der Favorit. Er empfiehlt dringend, verschiedene REACH-konforme Tattoo Farben auszuprobieren, dokumentieren und vor allem zu beobachten, wie die Farbe abheilt.

Joshua Beatson hingegen arbeitet überwiegend mit Panthera da sie für ihn die dunkelste und gleichmäßigste Heilung liefert.

Weitere etablierte Marken für tiefschwarze Blackwork-Ergebnisse:

Artikel

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Die richtigen Cartridges & Maschinen für Blackwork Tattoos

Da es unzählige Cartridges und Maschinen auf dem Markt gibt, findet jeder Tätowiererin durch Ausprobieren heraus, was am besten zum eigenen Stil passt

  • Joshua Beatson

“Für mein texturiertes Blackwork nutze ich die ACUS Maschine und Kwadron Cartridges die passen perfekt zu meinem Workflow. Für große, solide Blackout Tattoos funktionieren für mich Dan-Kubin-Maschinen am besten. Extrem kraftvoll und gut einstellbar.”

  • Adrian Delargue

“Mein “Go-to’’ setup sind  Round Liner (3RL und 5RL) für feine Details und Stippling, Round Shader (9RS) für dickere Linien und kleinere schwarze Flächen und Soft Edge Magnums (7SEM,13SEM) für große Bereiche in tiefschwarz. Bei den Marken arbeite ich hauptsächlich mit Magic Moon und Peak Stellar und Dan Kubin & Stigma Force.” 

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Patchiness vermeiden: So werden große Blackwork-Fills gleichmäßig

Große Flächen in Tiefschwarz verlangen gleichmäßiges Arbeiten und absolute Geduld.

Adrian empfiehlt eine langsame Handbewegung in kreisenden Bahnen. Auch Cross-Patching hilft, ebenso wie polarisierte Brillen, die Unregelmäßigkeiten sofort sichtbar machen.

Joshua setzt ebenfalls auf ruhiges, gleichmäßiges Arbeiten, um fleckige Stellen zu vermeiden.

Liner Black vs. Filler Black – wo liegt der Unterschied?

Bei Blackwork Tattoos kommen in der Regel zwei verschiedene Arten schwarzer Tattoo-Tinte zum Einsatz: Liner Black und Filler Black. Auch wenn beide im Fläschchen ähnlich aussehen, verhalten sie sich in der Haut ganz unterschiedlich.

Liner black ist dünner und weniger pigmentiert – ideal für saubere, präzise Linien. Durch die geringere Dichte neigt die Farbe weniger zu Blowouts. Filler Black hingegen ist deutlich stärker pigmentiert und dickflüssiger. Er eignet sich besonders zum Füllen großer Flächen oder für solide Blackout Tattoos. Durch die hohe Pigmentdichte heilt er gleichmäßig und kräftig nach – ideal für Blackwork Tattoo-Hintergründe oder kräftiges Shading.

  • “Filler Black ist deutlich pigmentreicher, Lining Ink dagegen dünner, damit es nicht so leicht verläuft“- Joshua Beatson
  • “Liner Black breitet sich beim Heilen weniger aus, während Filler ein wesentlich glatteres Finish liefert.” - Adrian Delargue

Video-Tutorial von Adrian: How to Tattoo a Blackwork Athena and her Owl

https://www.youtube.com/watch?v=U4N4py97pRU

Healing-Tipps für Blackwork Tattoos

Gerade große Blackwork-Flächen brauchen eine sorgfältige Nachsorge, damit das tiefe Schwarz richtig einschließt und die Haut gesund bleibt.

  • Don’t Over-Moisturise

Adrian empfiehlt, der Haut nach dem Stechen etwas Zeit zum „Atmen“ zu geben, bevor eine Creme aufgetragen wird:

Nicht zu viel eincremen. Normalerweise warte ich bis zum zweiten Tag nach dem Tattoo, bevor ich überhaupt eine Creme auftrage“ - Adrian Delargue

  • Dry Healing ausprobieren

Für Joshua funktioniert vor allem Dry Healing:

“Beim Blackwork erzielt Dry Healing mit Tattoo Armour die besten Ergebnisse.” - Joshua Beatson

Wie Adrian Delargue und Joshua Beatson betonen, gibt es kein Patentrezept für das perfekte Blackwork Tattoo. Entscheidend ist, die verwendeten Materialien zu verstehen, das Heilungsverhalten der Tinten zu beobachten und eine Technik sowie einen Rhythmus zu entwickeln, der zu einem selbst passt.

Am Ende ist Blackwork genauso sehr künstlerischer Ausdruck wie technisches Können. Mit der richtigen Herangehensweise bleiben deine schwarzen Flächen tief und kräftig, die Linien sauber, und deine Arbeiten werden auch noch Jahre später beeindrucken.